Die Mosbacher Künstlerinnengruppe "magenta" präsentierte Werke unterschiedlichster Stilrichtungen im Hospitalhof Mosbach. Fast hätte man meinen können, einen Tag am Meer zu verbringen.
Es war dann aber doch "nur" der Hospitalhof in Mosbach, in dem dank Sommerhitze und farbenfroher Kunstwerke mediterranes Flair aufkam. Eingeladen hatte die Künstlergruppe "magenta" - bestehend aus Ingrid Pfeffer, Sabine Herbst, Gerda Schaller, Angelika Merk, Dagmar Goldschmidt und Christine Lorenz - zur Eröffnung ihrer Ausstellung unter dem Titel "Kunst im Hospitalhof".
Oberbürgermeister Michael Jann lobte die "handwerklich guten Bilder", die die "magentas" im Hospitalhof zeigten. "Hier ist auch Können dabei", betonte Jann. Und Stefan Müller, Leiter des Mosbacher Stadtmuseums, war sich sicher: "Kunst liegt nicht nur im Auge des Betrachters, sie entsteht eben genau dort." Sein Dank galt den Künstlerinnen und allen "die im Hintergrund mitgewirkt haben", um die Ausstellung auf die Beine zu stellen.
Mit der Frage, was Kunst eigentlich ist, setzte sich auch Manfred Schaller; in seiner Einführung auseinander. "Ich habe mich immer gefragt, kommt Kunst von Können?", und Schaller gab sich die Antwort - dank Internetrecherche - auch gleich selbst. Ja. "Kunst" und "Können", das sei sprachlich miteinander verwandt, mit der Bedeutung, "was man beherrscht in Kenntnis, Wissen und Meisterschaft", erklärte Schaller.
Die "magentas" malten sehr unterschiedlich, hätten unterschiedliche Stile und benützten unterschiedliche Farben. Und diesem individuellen Schaffen widmete Schaller ebenfalls seine Aufmerksamkeit. So habe sich etwa Dagmar Goldschmidt besonders der Aquarellmalerei verschrieben. "Die Bilder bestechen durch kraftvolle Farben, hohe Spannung und starke Gegensätze", meinte Manfred Schaller.
Großformatige Acrylbilder präsentierte Sabine Herbst. "Sie setzt sich mit den sie umgebenden Eindrücken und Themen auseinander", erklärte Schaller.
Christine Lorenz, so der Redner weiter, entdecke Stil und Motiv immer wieder neu. Und durch die Farben und Strukturen würden Stimmungen von Natur und Mensch lebendig. "
Es ist für sie Entspannung, wenn sie Bilder und Motive, die sie ansprechen, in Aquarelle umsetzen kann", so charakterisierte Schaller Angelika Merk.
Sommerliche Motive zeigten auch die Werke von Ingrid Pfeffer. "Ihre Farbexplosionen in Acryl, Kohle und Kreide sprengen das enge Korsett gängiger Malerei", zeigte sich Schaller beeindruckt.
Gerda Schaller hingegen bevorzuge die klassische Ölfarbe und "kommt immer wieder zur gegenständlichen Malerei zurück", erläuterte Schaller, der die Besucher nicht nur aufforderte, mit den "magentas" ins Gespräch zu kommen, sondern den Künstlerinnen auch den ein oder anderen Verkauf wünschte - zwei der Werke wechselten übrigens schon vor der Ausstellungseröffnung ihren Besitzer...
(Stefanie Kern in der RNZ vom 21.08.2012)