
Werke von „ungeheurer Vitalität“
Kunstausstellung von Ingrid Pfeffer in St. Juliana/Stiftskirche eröffnet / 200 Gäste bei Vernissage
(RNZ 26.07.2010)
Mosbach. (her) „All die Fülle“ ist der Titel der aktuellen Ausstellung der Malerin Ingrid Pfeffer, die am Samstagnachmittag in den Mosbacher Gotteshäusern St. Juliana und Stiftskirche eröffnet wurde. Die Schau präsentiert Kunstwerke und Bibelworte als bildhaft harmonische Einheit – ein gelungenes Experiment mit Tiefenwirkung.
Zum Auftakt der Vernissage begrüßte Pfarrer Monsignore Klaus Bader mehr als 200 Gäste. Der katholische Geistliche führte aus, dass die Ausstellung im Rahmen der ökumenischen Zusammenarbeit zwischen der evangelischen Stiftsgemeinde und der katholischen Pfarrei St. Cäcilia, aus Anlass der Feier des 600-jährigen Bestehens des Kirchturmes stattfindet. Pfarrer Bader betonte, dass die Bilder „über-konfessionell“ in den Räumen beider Kirchengemeinden zu sehen sind. Für ihn und seinen evangelischen Kollegen Dirk Keller „mehr als nur ein symbolischer Akt“. In Bezug auf die „Türenöffnung zwischen den Kirchen“ und die Ausstellung meinte Dekan Keller: „Malerei öffnet Türen und Herzen“.
Die Eröffnungsfeier wurde vom Singkreis Bergfeld mit christlichen Liedern stimmungsvoll umrahmt.
Mit einer Meditation machte Christiane Macioschek auf die Verbindung von Wort und Bild in der Ausstellung aufmerksam. Die Gemälde gehen mit Bibelzitaten eine „Symbiose mit Seelenwirkung“ ein. In das kreative Schaffen von Ingrid Pfeffer führte Stefanie Sauerhöfer ein. Die Mitarbeiterin des Kunstmuseums Stuttgart attestierte den Werken der Mosbacher Malerin eine „ungeheure Anziehungskraft“. Mit anschaulichen Worten erläuterte die Kunsthistorikerin Maltechniken und interpretierte Inhalte und Hintergründe einzelner Gemälde. Der Künstlerin gelinge es Stimmungen einzufangen und Augenblicke festzuhalten. Leuchtende, heitere Transparenz wechsle mit dunklen, deprimierenden Tiefen. Ihre „Farbexplosionen“ würden das enge Korsett gängiger Malerei sprengen. Mit Pinsel, Kohle und Kreide schaue sie ins Herz des Dargestellten. „Die Bilder von Ingrid Pfeffer spiegeln die vielen Facetten eines Menschenlebens in prächtigen Farben und ungeheurer Vitalität wider“, sagte Stefanie Sauerhöfer zum Abschluss.
Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wurde auch das neue Kunst-Buch von Ingrid Pfeffer „All die Fülle – Bilder im Dialog mit der Bibel“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Auf 60 Seiten laden farbenprächtige Gemälde, Bibelzitate sowie Meditationstexte von Christiane Macioschek und Stefan Pfeffer zur Beschäftigung mit dem Sinn des Lebens und der Bedeutung des Glaubens ein. Das Buch kann beim Ausstellungsbesuch erworben werden, wobei zwei Euro für Projekte mit Kindern in der Partnergemeinde Urubamba, in Peru, zur Verfügung gestellt werden.
Die Ausstellung in der Stiftskirche/St. Juliana ist bis 16. September, täglich von 9 bis 17 Uhr zu sehen.
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Eine Ausstellung der Künstlerin Ingrid Pfeffer (Mitte) wurde am Samstag in St. Juliana/Stiftskirche Mosbach eröffnet. Die Vernissage wurde gestaltet durch (von links) Pfarrer Bader, Kunsthistorikerin Sauerhöfer, Christiane Macioschek, Stefan Pfeffer und Dekan Keller. Foto: Martin Herrmann |